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Herzliche Grüße vom Bundespräsidenten

bundespraesident ehrenamt 2018„Herzlich willkommen im Park von Schloss Bellevue, herzlich willkommen in unserer Hauptstadt Berlin, und vor allem: Herzlich willkommen zu Ihrem Bürgerfest!“

Mit diesen Worten wurden meine Frau, ich und weitere geladene Gäste am Freitag, den 7. September 2018 von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier und seiner Frau Elke
Büdenbender im Garten von Schloss Bellevue in Berlin begrüßt.

Als Vorsitzender des Bürgerbusvereins Much bin ich in diesem Jahr stellvertretend für viele zum Bürgerfest des Bundespräsidenten geladen worden, das für alle, die im Ehrenamt tätig sind, veranstaltet wird. Das Bürgerfest findet an zwei Tagen statt und bietet ein themenreiches Rahmenprogramm.

Mein Bericht stellt eine kurze Zusammenfassung der Rede des Bundespräsidenten - die für mich ein Höhepunkt der Veranstaltung war - anlässlich der Eröffnung der Bürgerfestes 2018 dar. Die vollständige Rede finden sie auf der Homepage des Bundespräsidenten (www.bundespraesident.de).

Der Bundespräsident eröffnete seine Rede, deren Fokus auf „Zusammenstehen, Demokratie  und Menschen, die sich um mehr kümmern als nur um sich selbst“ liegt, mit folgenden Worten: „Dies ist vor allem Ihr Fest, denn der heutige Tag feiert und würdigt Ihr Ehrenamt. Danke für Ihre Ideen, Ihre Initiativen und die vielen tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserem Land und den Menschen in unserem Land schenken! Ein riesengroßes Dankeschön an Sie alle!“

Das „Sie alle“ nehme ich gerne auf und gebe das Dankeschön  an alle im Ehrenamt tätigen in der Gemeinde Much weiter.

Der Bundespräsident zielt in seiner Rede auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Menschlichkeit ab, die durch das ehrenamtliche Tun bewegt und angetrieben wird. Er befand, dass wir Ehrenamtler die Probleme nicht nur benennen und mit dem Finger auf andere zeigen, sondern uns aufs Probleme-Lösen konzentrieren und gemeinsam mit anderen die Dinge zum Besseren verändern.  

Der Bundespräsident beschrieb aber auch die Düsternis unserer Zeit, die immer öfter zu Tage tritt. Mit Düsternis ist Hass, sogar Gewalt auf offener Straße gemeint; er beschrieb die Spannungen und Konflikte in unserer Gesellschaft. Er stellt der Düsternis aber  die Flamme der Menschlichkeit entgegen, „…ein wärmendes Feuer, um das sich Menschen versammeln. Nicht die Düsternis, das Helle ist die Botschaft!“ Der Hintergrund dieses Gedankens liegt in dem Gemälde Meeresküste bei Mondschein von Caspar David Friedrich.

Er nutzte die Gelegenheit, die Menschen hervorzuheben, deren Engagement nicht jeder wahrnimmt, deren Ehrenamt, das sie mit Leidenschaft und viel Zeiteinsatz erfüllen, oft im Verborgenen passiert und die selten, ganz selten auf der großen Bühne stehen.

Der Bundespräsident wandte sich auch an diejenigen, die sich in der politischen Arbeit engagieren: „Es geht auch nicht ohne die politisch Engagierten, ohne die, die in öffentlichen Ämtern, Institutionen oder Parlamenten Verantwortung übernehmen. Die vielen, die nach dem 8-Stunden-Tag nicht nach Hause gehen, sondern in den Gemeinderat und dort über die Anliegergebühren und die Umgehungsstraße streiten müssen. Auch das soll heute unser Zeichen sein: Wir machen die Spalterei nicht mit. Diese politisch Engagierten – Bürgermeister, Landräte und Gemeinderäte – sie sind nicht "die da oben" oder das sogenannte "Establishment". Nein, sie sind Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, Verantwortung zu tragen. Ohne diese Bereitschaft funktioniert die Demokratie nicht. Und deshalb sagen wir heute Abend: Nicht gegen sie, sondern mit ihnen wollen wir zusammenstehen!“

Er verwies deutlich auf die Ehrenamtler, die im Alltag nicht Dank, nicht Lob – und nicht einmal Respekt ernten, sondern die für ihre Arbeit beschimpft werden. „Die werden bedroht, weil sie Obdachlosen oder Flüchtlingen helfen, oder weil sie den Mund aufmachen. Bitte lassen Sie uns das heute geraderücken: Nicht diejenigen müssen sich rechtfertigen, die Mitmenschlichkeit beweisen, sondern die, die sie verweigern! Bitte lassen Sie uns heute deutlich zeigen: Gegen grundlose Wut, auch gegen Demokratieverachtung, die es gelegentlich gibt, wollen wir zusammenstehen! In der Demokratie muss gestritten werden, notfalls auch laut, aber es geht nicht ohne den Willen zur Verständigung und nicht ohne Respekt vor anderen und den Institutionen der Demokratie. Denen, die jetzt wieder lautstark unterwegs sind mit der Parole: "Das System muss weg!", die erinnere ich an die Folgen, die die Verachtung der ersten Demokratie auf deutschem Boden hatte.“

Abschließend appellierte der Bundespräsident an das Publikum, dass es Menschen braucht, die nicht nur schimpfen und meckern. Menschen, die anpacken und nicht nur Schuldige und Sündenböcke suchen. Menschen, die über den Tellerrand der eigenen Interessen hinausschauen und für Mitmenschen da sind. Menschen, die sich um mehr kümmern als nur um sich selbst.

„Demokratie braucht Menschen wie Sie. Ohne Menschen wie Sie wären wir nicht dasselbe Land, wäre es ärmer und kälter um uns herum. Sie erst machen das Leben in unserem Land reich, wertvoll, lebenswert.“

Mit diesen Worten beendete der Bundespräsident eine bemerkenswerten Rede, die mir sehr imponiert hat und deren Botschaft ich gerne weiter tragen möchte.

Das Bürgerfest hat auch aus meiner Sicht ein Zeichen gesetzt für Gemeinsinn und Verantwortung und sollte andere ermutigen, sich zu engagieren und sich für andere Menschen einzusetzen.